Das Stück wurde von einem Kollegen Brett Deans bei den Berliner Philharmonikern, dem Bratscher Walter Küssner, in Auftrag gegeben als Teil eines CD-Projektes mit Werken für Bratsche solo 1998/99. Seither hat auch der Komponist selbst es im Rahmen von Konzerten und Lectures unzählige Mal selbst gespielt. Hier liegt es nun in einer kongenialen Adaption für Cello vor. Der Titel Intimate Decisions entstammt einem Gemälde von Deans Frau, der australischen Malerin Heather Betts, und deutet den privaten Charakter der Musik an. Dean zufolge "ähnelte das Schreiben eines Stückes für ein Solo-Streichinstrument auf eigenartige Weise dem Schreiben eines persönlichen Briefes oder einem intensiven Gespräch mit einem engen Freund". Das Stück beginnt mit einer kurzen Folge einzelner Intervalle von eher ungreifbarem Charakter, denen ein nachdrücklicheres Motiv aus kleiner Sexte und kleiner None folgen, später eine Kette die tiefen Saiten schwirrender Harmonien. Die verschiedenen sich entwickelnden Charaktere durchlaufen eine immer entschiedenere, schließlich dramatische "Konversation", im rhapsodischen Wechsel mit flatterhafter Virtuosität, aber auch Ruhe und Zartheit, um am Schluss echohaft zu verklingen.