作曲者 | Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)・ヴィルヘルム・フリーデマン・バッハ |
タイトル | Fünf Konzertstücke |
サブタイトル | for Wind Sextet |
出版社 | Accolade Musikverlag |
楽器編成 | 2 clarinets, 2 bassoons, 2 horns |
品番 | ACC.1535 |
校訂者 | Hans-Peter Vogel |
難易度 | advanced |
演奏時間 | 12' |
出版番号 | ACC.1535 |
Im Gesamtschaffen der Familie Bach fristet die Kammermusik für paarweise Bläser ein marginales und deshalb wenig beachtetes Schattendasein. Obwohl alle Söhne und ein Enkel von Johann Sebastian einen Beitrag zu dieser Gattung geleistet haben: So hat Carl Philipp Emanuel, seine "6 Sonaten" für die hanseatische Ratsmusik geschrieben. Johann Christian komponierte " 6 Sinfonien für Bläsersextett", Johann Christoph Friedrich schrieb ein Septett, und dessen Sohn Wilhelm Friedrich Ernst zwei große Parthien für acht bzw. zehn Bläser. Zudem haben sich "5 Pieces des Parade / à / 2-Cors / 2-Clarinettes / 2-Fagotts / par / WBach" erhalten. Was nun die Frage aufwirft: welcher "W Bach"? Der Enkel W. Fr. Ernst oder doch der älteste Sohn des genialen Thomaskantors, Wilhelm Friedemann Emanuel, der so wenig Gewinn aus seiner Genialität gezogen hat? Am 22. November 1719 in Weimar geboren, studierte er in Leipzig u.a. Jura, Philosophie und Mathematik, wurde Organist in Dresden und Musikdirektor in Halle. Eine zugesagte Anstellung als "Hessen-Darmstädtischer Kapellmeister" trat er nie an, sondern versuchte als freier Musiker und Komponist seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. In Berlin fand er zeitweise eine Förderin in der jüngsten Schwester Friedrichs des Großen, Anna Amalie von Preußen, die nicht nur selbst komponierte, sondern auch Friedemanns Vater sehr bewundert hat. Am 11. Juli 1784 ist Wilhelm Friedemann Emanuel Bach völlig verarmt in Berlin verstorben. Wilhelm Friedemann war im Sinne und Verständnis seiner Zeit ein "Originalgenie" das außerhalb der kulturellen Tradition seinem subjektiven Kunstempfinden Ausdruck verleihen wollte. So nannte er, anders als sein Neffe Wilhelm Fr. Ernst, seine Bläserwerke nicht "Parthia", sondern "Pièces de Parade" (Konzertstücke). Sind die Parthien große, in sich geschlossene Werke, handelt es sich bei den hier vorliegenden Piecen um kunstvolle Miniaturen, die in ihrer doch eigenwilligen Tonsprache des "Sturm und Drang" die ambivalente Persönlichkeit ihres Schöpfers widerzuspiegeln scheinen. Wer letztendlich der Urheber dieser "Pièces de Parade" ist, wird sich wohl nie abschließend klären lassen, ob Friedemann oder sein Neffe Ernst Bach. Tatsache ist, dass es sich um reizvollste Harmoniemusik handelt, die es verdient aus dem Schattendasein hervorzutreten.